Einblicke in 30 Jahre F.EE-Vertrieb
Wilfried, Heiner: Wir starten mit der Zeit vor F.EE und möchten euch bitten, uns kurz einen Einblick in eure Ausbildung und den beruflichen Werdegang vor eurem Start bei uns zu geben.
Wilfried: Nach meiner Ausbildung zum Energieanlagenelektroniker habe ich ein Jahr bei einem großen Automobilhersteller in der Karosseriebau-Instandhaltung gearbeitet. Dann absolvierte ich ein Energietechnik-Studium und war anschließend vier Jahre im Vertrieb und der weltweiten Projektabwicklung eines internationalen Unternehmens tätig. Während eines Wochenendbesuches bei meinen Eltern habe ich in der Tageszeitung eine F.EE-Stellenanzeige gelesen und daraufhin das Gespräch mit meinem ehemaligen Berufsschulkollegen gesucht, der noch heute bei F.EE arbeitet. Obwohl die Stelle eigentlich für einen Hardwareplaner ausgeschrieben war, wollte Hans Fleischmann mich kennenlernen und nach drei Gesprächen ist die Entscheidung für F.EE gefallen, die ich übrigens nie bereut habe.
Heiner: Auch mein beruflicher Werdegang startete mit einer praktischen Ausbildung – nämlich zum Elektroinstallateur. Nach deren Abschluss und dem Wehrdienst habe ich ein Ingenieurstudium in der Fachrichtung „Elektro- und Energietechnik“ absolviert. Erste Berufserfahrungen sammelte ich dann bei einer Firma, die auf den Wasserkraft-Bereich spezialisiert war. Da ich mich nach fünf Jahren beruflich verändern, gleichzeitig aber in der Region bleiben wollte, bin ich über Bekannte auf F.EE aufmerksam geworden und habe mich beworben.
Wilfried, kannst du dich noch an die damalige Situation hinsichtlich F.EE-Mitarbeitenden und -Gebäuden erinnern?
Wilfried: Ja natürlich! Bei meinem Start waren im damals einzigen Firmengebäude insgesamt ca. 30 bis 35 Leute beschäftigt. Neben Büroräumen waren im Erdgeschoss u. a. der Schaltschrankbau sowie ein kleines Lager untergebracht. Ich war zu der Zeit der erste Mitarbeiter im Vertrieb.
Heiner, wie wir wissen, warst du maßgeblich mit am Aufbau der Wasserkraft-Sparte bei F.EE beteiligt, wobei die Anfänge hier sicher nicht einfach waren, oder?
Heiner: Das kann man so sagen. Als ich 1993 meine Stelle bei F.EE antrat, habe ich natürlich versucht, an bereits vorhandene Kundenkontakte in der Wasserkraftbranche anzuknüpfen. Es stellte sich jedoch schnell heraus, dass vor allem die fehlende Bekanntheit und Erfahrung von F.EE eine riesige Hürde darstellten. Der „Durchbruch“ kam 1994 nach einem Jahr Akquisearbeit, als wir ein erstes Projekt realisieren durften. In den 1990er-Jahren folgten noch einige weitere Projekte mit diesem Unternehmen. Danach konnten wir unsere Erfahrung – vor allem im Bereich kleinerer Wasserkraftanlagen – stetig ausbauen. Bis in die 2000er-Jahre wuchs der Wasserkraft-Bereich kontinuierlich: So konnten wir im Laufe der Zeit unseren Bekanntheitsgrad steigern und den Kundenkreis sukzessive erweitern. Mittlerweile hat F.EE Projekte an ca. 400 Wasserkraftwerken realisiert.
Womit wir schon bei euren heutigen Tätigkeiten wären: Wie können wir uns euren Arbeitsalltag vorstellen?
Wilfried: Mein Aufgabengebiet liegt in der klassischen Vertriebsarbeit – also neben der Neukunden-Akquise, auch im Sichten, Prüfen und Verteilen von Anfragen, der Durchführung von Preis- und Vertragsverhandlungen sowie der Besprechung von Anfragen, Angeboten und Kalkulationen – sowohl intern als auch extern.
Heiner: Mein Bereich ist eher die Projektierung. In der Wasserkraft ist es selten der Fall, dass der Kunde mit klaren Vorstellungen zu uns kommt. Das heißt, ich bewerte bei Anfragen zuerst den Anlagenzustand, prüfe und analysiere dann, inwieweit die Technik erneuert werden muss, welche Änderungen Sinn machen und erarbeite das technische Konzept. In Abstimmung mit den Kolleg*innen im Vertrieb, den technischen Fachabteilungen wird dann die Projektplanung erstellt.
Was war für euch das schönste Projekt bei F.EE?
Wilfried: Das ist echt schwierig. Neben vielen anderen Projekten ist mir im Automobilbereich der Bau einer Produktlinie in Erinnerung geblieben, bei dem wir den Auftrag für den Neubau von Schweißanlagen mit mehreren 100 Robotern erhalten haben.
Heiner: Für mich zählen u. a. die bereits oben angesprochenen Projekte in den 1990er-Jahren zu den interessantesten. Ich war bis 2010 ja selbst bei Inbetriebnahmen dabei und das Schöne ist, wenn man vor Ort sieht, dass die monatelange Arbeit an einem Projekt zum Erfolg führt. Auch an die tolle Stimmung unter den Kollegen auf den Baustellen erinnere ich mich gerne zurück. Spannend ist für mich auch immer wieder, dass wir bei unseren Wasserkraftprojekten Technik sehen, die teilweise 100 Jahre alt ist und diese dann auf den aktuellen Stand bringen.
Was ist das Wichtigste, das ihr bei F.EE gelernt habt und welche Tipps könnt ihr vielleicht Kolleg*innen mit weniger Berufserfahrung mitgeben?
Wilfried: Ich habe immer eine ausgeprägte und positive Fehlerkultur sowie ein sehr großes Vertrauen in unserem Unternehmen erlebt. Das hat mir immer Mut gemacht, Neues zu wagen, Entscheidungen zu treffen und Verantwortung zu übernehmen. Aus meiner Sicht ist es wichtig, eine ehrliche, abteilungsübergreifende Kommunikation zu pflegen, immer das „große Ganze“ zu sehen sowie Entscheidungen nicht persönlich zu nehmen und auf lange Sicht zu bewerten.
Heiner: Ganz einfach: „Von nix kommt nix!“ Für mich ist die Motivation für die täglichen Aufgaben das Wichtigste, dann kann man beruflich alles schaffen. Die jungen Kolleg*innen müssen heute viel mehr innerhalb kürzester Zeit lernen, weil wir heute auf einem viel höheren technischen Stand sind. Das funktioniert nur mit der entsprechenden Motivation.
An welches Highlight bei F.EE erinnert ich euch besonders gern?
Wilfried: Mein Highlight ist und bleibt der Start bei F.EE: Ich hatte anfangs keinen eigenen Schreibtisch und mein PC stand im einzigen Besprechungsraum. Wenn dort Besprechungen stattfanden, habe ich den Arbeitsplatz von Hans Fleischmann genutzt. Aber – so viel muss auch gesagt sein – F.EE war damals eine der wenigen Firmen, in der bereits intern per E-Mail kommuniziert wurde.
Heiner: Zu meinen Highlights zählen die früheren „Drehfeste“, wenn die Maschine zum ersten Mal in Betrieb genommen wurde, und unsere Weihnachtsfeiern, die leider in den letzten Jahren coronabedingt ausfallen mussten. Auch die Zeiten, in denen das gesamte Baustellenteam zum Defiliermarsch von der Baustelle zum Essen marschiert ist, werde ich sicher nicht vergessen.
Was wünscht ihr F.EE für die Zukunft?
Wilfried: Ich wünsche F.EE eine weiterhin positive Entwicklung – sowohl im Kunden- als auch im Mitarbeiterbereich.
Heiner: Ich wünsche F.EE, dass die gute Zusammenarbeit zwischen den Abteilungen sowie die Innovationskraft erhalten und die Eigenverantwortung der Bürokratie überlegen bleibt.
Lieber Wilfried, lieber Heiner: Wir bedanken uns herzlich für eure Zeit und das tolle Interview.